Sonntag, 27. Dezember 2015

Orden für Alf!

Wisst ihr, was eine der größten Unsitten unserer Zeit ist? Die massenweise Verbreitung von karieserzeugenden Katzenvideos. Sofern ihr in sozialen Netzwerken unterwegs seid, kennt ihr sie bestimmt: Katzen, die Klavier spielen, die euch fröhliche Weihnachten wünschen, die blöde lachen...

Dabei gab es es von Mitte bis Ende der 1980er Jahre DIE Chance, etwas dagegen zu tun. Wehret den Anfängen! Die Katzenvideos hätten verhindert werden können, bevor man sie erfunden hatte.


Es gab in den 1980er Jahren eine dokumentarische Serie über einen auf der Erde gestrandeten Außerirdischen mit Namen Gordon Shumway. Er stürzte, nachdem sein Heimatplanet explodierte, in eine Garage im amerikanischen Los Angeles. Da die Familie, bei der Mr. Shumway abstürzte, seinen Namen nicht kannte, nannten die Tanners ihn einfach Alf - kurz für "außerirdische Lebensform". Nun, andere Leute nennen ihren Außerirdischen "E.T." Was klingt nun besser?

Was, fragt ihr, hat Gordon Shumway nun mit Katzenvideos zu tun? Ganz einfach: Katzen waren Alfs Leib- und Magenspeise. Familie Tanner war mit diesen Essgewohnheiten nicht einverstanden. Es würde mich interessieren, was Kate, Willie, Lynn und Bryan wohl zu unsere Katzenvideos sagen würde.

Ich verstehe eigentlich nicht wirklich, warum Menschen jene Katzenvideos so niedlich finden. Menschen und Katzen passen eigentlich nicht einmal zusammen. Die Katze ist kein Jagdgefährte, der dem Menschen treu folgt und geschossene Hasen und Hirsche aportiert. Die Katze würde vielmehr erwarten, dass der Mensch selbst aportiert und der Katze ihren Anteil gibt. Die Katze ist kein Hund.

Die Katze ist eigensinnig. Wenn es ihr genehm ist, darf man sie streicheln. Solange man sie versorgt, ist sie zufrieden. Aber wehe, man holt den Wischmopp aus dem Wandschrank! Dann stellt sie den Schwanz auf, macht einen Buckel, ihr Fell sträubt sich und die Katze faucht, wird aggressiv. Glaubt mir, ich habe es erlebt!

Und trotzdem finden die Menschen die verdammten Katzenvideos SOOOO süüüüß! Bäh! Ich fasse es nicht!

Alf hätte uns helfen können. Hätte man Alf gewähren lassen und hätte es mehr Überlebende von Melmac, Gordon Shumways Heimatplaneten, gegeben, wären die irdischen Katzenpopulationen auf einem Level, das diese Viecher nicht ständig zum Amüsement der Menschen vor Kameras Gardinen hinaufklettern ließe.

Ja, ich bin ein alter Fan von Alf. Und ich finde, man hätte ihn fördern sollen, hätte ihn in unserer Gesellschaft willkommen heißen sollen. Stattdessen zwang man eine normale Familie, den Außerirdischen zu verstecken, damit die amerikanischen Behörden ihn nicht sezieren. Alf hätte die Macht besessen, uns in unserer dunkelsten Stunde beizustehen, aber man misst auch Außerirdische mit zweierlei Maß. Wenn Krypton explodiert, wird dessen einziger Überlebender als Held gefeiert, obwohl er nichts gegen Katzenverdummungsvideos tut. Wahrscheinlich hält Superman Katzen auch für niedlich und rettet sie deshalb von Bäumen. Explodiert Melmac, droht dem letzten Melmacaner großes Ungemach, gibt er sich zu erkennen. Dabei war Alf auf dem richtigen Weg! Aber er sah anders aus und was anders ist, wird nicht toleriert!

Lang lebe Gordon Shumway! Hoch lebe Alf! Ehren wir ihn, wie es ihm gebührt und ebnen wir diesem glorreichen Außerirdischen den Weg, unsere Welt zu retten. Sehen wir in Alf endlich den Helden, der er wirklich ist! Er hat es verdient.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen