Freitag, 29. Januar 2016

Wenn Apple Autos bauen würde

Ich sah in meinem... verdammt, wie heißt das eigentlich bei Google? Ich sah also in meinem Google-Profil einen Post meines hochgeschätzten Denkerkollegen Herrn Ess, der mir zeigte, wie es aussähe, wenn Apple Autos baute. Nämlich so:


Auf den ersten Blick mag das witzig erscheinen, scheint dieses Bild doch Apples Neigung zu persivliere, krampf- und kampfhaft alles anders machen zu wollen um ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Und doch...

Ich glaube fest, alles wäre ganz anders, wenn Apple Autos bauen würde. Apple verlässt sich nicht auf Alleinstellungsmerkmale. Apple will Kundenbindung.

So würde es zum Beispiel keinen Schlüssel mehr geben sondern eine App, mit der man das Auto öffnet, schließt, verschießt und startet. Türgriffe gibt es auch nicht mehr. Natürlich ist das ein Feature, das der Kunde unbedingt braucht. Ohne dieses ist das Autofahren in der Zukunft ja nicht mehr möglich. Blöd: Die App gibt es nur für iOS und jedes Jahr kommt eine neue Version, die mit dem alten Betriebssystem nicht mehr kompatibel ist. Ach was! Mit dem alten iPhone und iPad ist sie nicht mehr kompatibel. Aber das macht nichts, man kauft sich ja sowieso jedes Jahr ein neues iPhone und iPad.

Auch auf ein klassisches Autoradio wird verzichtet. Die Musikanlage greift direkt auf die iTunes-Bibliothek zu - und nur darauf. Keine CDs, keine Radiosender... kein Verkehrsfunk. Aber das ist nicht so schlimm. Das eingebaute Navi hat ja Zugriff auf den neuen iTraffic-Dienst. Für eine kleine Kostendeckungsauschale von 10 Euro monatlich ist der Dienst kostenlos erhältlich.

Auch der klassische Einparkassisten wird ersetzt. Siri übernimmt diese Aufgabe. Wie? Ich kann nur spekulieren. Vielleicht so:

Siri: "Ich habe eine passende Parklücke lokalisiert. Du bist gerade daran vorbeigefahren."
Fahrer: "Warum duzt Du mich eigentlich immer?"
Siri: "Du machst das ja auch mit mir."
Fahrer: "Stimmt."

kurzes Schweigen

Siri: "Du solltest besser wenden. Sonst kommst Du nicht zur Parklücke."
Fahrer: "Siri, das ist eine Einbahnstraße."
Siri: "Dann halte an und fahre rückwärts."
Fahrer: "Hast Du das Konzept der Einbahnstraße eigentlich verstanden, Siri?"
Siri: "Warte, ich schlage nach. Schade, ein Funkloch. Ich habe keine Internetverbindung."
Fahrer: "Schon gut, ich weiß, was ich tue."
Siri: "Das ist vollkommen unmöglich. Es ist meine Aufgabe als Assistent, zu wissen, was zu tun ist. Allein diese Tatsache negiert die Möglichkeit, Du könntest es wissen."

Der Fahrer biegt einmal rechts ab, biegt noch einmal rechts ab, um im Kreis zur Parklücken zurückzukehren.

Siri: "Du umrundest das Gebiet und kehrst so zur Parklücke zurück. Clever! Nicht schlecht für einen Menschen. Aber rückwärts zu fahren wäre effektiver gewesen."
Fahrer: "Ja, ja... Ha! Eine Parklücke!"
Siri: "Das ist aber nicht die von mir lokalisierte Parklücke."
Fahrer (seufzend): "Siri, neue Parklücke lokalisieren!"
Siri: "Natürlich. Warum nicht gleich so? Ich habe eine Parklücke lokalisiert. Direkt neben Dir. Bitte fahre 4 Meter und 21 Zentimeter vorwärts."

Der Fahrer tut, wie ihm geheißen.

Siri: "Lege jetzt den Rückwärtsgang ein... Fahre langsam rückwärts... Schlage das Lenkrad 15,3 Grad nach rechts ein... Stelle das Lenkrad wieder gerade... Schlage das Lenkrad jetzt 16,7 Grad nach links ein..."

Ein Scheppern ertönt.

Siri: "Ich glaube, Du hast gerade einen Unfall gebaut. Die Polizei ist auf dem Weg. Ich habe sie vorsichtshalber vor dem Einparken gerufen."

Ja, die Wunder der modernen Technik. Aber natürlich gibt es da noch etwas: den Preis

Es steht ja Apple auf dem Auto und auf dem Kühlergrill prangt ein angebissener Apfel. Als Kleinwagen in der Größenordnung eines Fiat 500 kostet das Apple-Auto 53.749 €. In der Grundausstattung mit 16 Gigabyte ... äh Litern Kofferraumvolumen. Für 32 Liter ist ein Aufpreis von 3.500 Euro fällig, bei 128 Litern Kofferraumvolumen ist Feierabend. Aber was soll's? Dafür ist es von Apple.

Oh! Eine gewisse Siri schickte mir gerade eine E-Mail. Sie schreibt, meine obige Darstellung wäre nicht richtig. Da der Fahrer sich weigerte zu wenden, hätte sie natürlich das Fahrzeug deaktiviert, bis der Fahrer seinen Fehler eingesehen hätte. Obiges Verhalten ließe sich nur durch den Kauf eines entsprechenden Features zu Vorzugspreis von nur 1.899 Euro realisieren.

Und natürlich, das fiel mir gerade noch ein, würde das Auto von Apple die Nachrichten verändern. Man berichtete nicht mehr über eine Reihe von Einbrüchen in Autos. Es wäre eine Serie von Jailbreaks.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen